#6 Ipoh

Anreise und Unterkunft

viele Wege führen nach Ipoh...

 Unser letzter morgen in KL lief wie geplant. Nachdem der Wecker klingelte haben wir noch gemütlich einen Kaffee getrunken, die Tasche gepackt und den Müll in den Abfallraum gebracht. Pünktlich um viertel vor 8 haben wir „ausgecheckt“ und sind direkt zum Hauptbahnhof gefahren.

Dort angekommen haben wir auch direkt den richtigen Schalter zum Lösen der Zugtickets nach Ipoh gefunden. Jedoch sagte man uns, dass alle Züge für den heutigen Tag bereits ausgebucht sind. Wir hätten heute nur noch die Möglichkeit mit dem Bus nach Ipoh zu reisen. Warum alle 5 Züge von einen Tag auf den anderen ausgebucht waren, konnten wir zwar nicht ganz nachvollziehen, wir mussten es aber akzeptieren. Also haben wir uns auf die Suche nach einem Bus gemacht. Dabei fielen anscheinend unsere fragenden Gesichter direkt einem Sicherheitsmann auf, der direkt seine Hilfe anbot. Er erklärte uns, dass wir zunächst zum zentralen Busbahnhof fahren müssen.
 
Als wir gegen 9:30 Uhr Uhr am Busbahnhof ankamen, haben wir uns sofort den nächstmöglichen Bus um 12 Uhr gesichert. Alle Busse vorher waren ebenfalls bereits ausgebucht. Der Busbahnhof ist riesig und ähnlich aufgebaut wie ein Flughafen. Die Orientierung war damit sehr einfach.
 
Für umgerechnet 5€ pro Person sind wir pünktlich um 12 Uhr in einen klassischen Reisebus gestiegen. Die Busfahrt dauerte wegen eines kurzen Staus ca. 3:45 Uhr. Wegen der kühlen Temperaturen im Bus waren wir froh, dass wir unsere Strickjacken griffbereit hatten. Die Städte KL und Ipoh verbindet eine Autobahn, die vollständig von Grün umgeben ist. Immer im Wechsel folgten regenwaldartige Bereiche und riesige „Palmenwälder“.
 
Auch der Bahnhof in Ipoh liegt am Stadtrand. So wollten wir den Bus in die Stadt zum Hotel nehmen. Allerdings konnte uns niemand am Bahnhof sagen, wie wir ein Ticket lösen können. Wir wurden mehrfach von A nach B geschickt, waren am Ende aber erfolglos. Am Ende testeten wir das erste Mal einen Grap. Dies ist die asiatische Variante von Uber. Für wenig (aber etwas mehr) Geld kamen wir damit schnell an unser Ziel.
 

Am Hotel angekommen bezogen wir unser Zimmer. Dieses erinnert uns an ein Motel One. Es ist sehr einfach und unspektakulär – aber in Ordnung.

altstadt

Weltreiseblogs sprechen von einem Geheimtipp

Über die Stadt Ipoh haben wir vorab einiges in den Weltreiseblogs gelesen. Unter anderem wurde die Altstadt mit ihren Kolonialbauten mehrfach erwähnt. Hiervon wollten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen.

Auf dem Weg zur Altstadt ist uns bereits aufgefallen, dass die Stadt längst nicht so sauber ist wie KL. Der Lebensstandard ist deutlich niedriger. Wenn man durch die Gassen geht, findet man an den Straßenrändern viel Müll und auch die Nase nimmt den ein oder anderen unangenehmen Geruch wahr. Zudem kann man hier manchem Einwohner die Armut an der Kleidung und dem Gesicht ablesen.

Den Altstadtcharme, den die Stadt zu bieten haben soll, konnten wir bisher noch nicht finden. Natürlich sind die alten renovierten Kolonialbauten wie beispielsweise das alte Bahnhofsgebäude schön. Dennoch fügen sich die Gebäude in ein – wie wir finden – in die Jahre gekommenes Stadtbild ein. Die Gebäude im Einzelnen wirken gut erhalten und vermitteln ein Stück Geschichte, die Gebäude daneben wirken aber eher vernachlässigt.

Die Mural Art’s Lane war das Highlight des Ausfluges. In dieser ca. 100 m langen Straße findet man viele schöne Zeichnungen von Künstlern an den Hauswänden.

Tempel im umland

Kek Look Tong und Sam Poh Tong

Am letzten Tag vor unserer Abreise haben wir zwei buddhistische Tempel besucht. Da diese am Stadtrand lagen, sind wir mit dem Grab gefahren. Wieder hat alles reibungslos und unkompliziert funktioniert. Für umgerechnet 6,50€ wurden wir hin- und her gefahren (ca. 19 km).

Beim ersten Tempel angekommen haben wir direkt ein bekanntes Gesicht gesehen – Konfuzius. Der Tempel befindet sich in einer großen Kalksteinhöhle. Hinter der Höhle befindet ein großer schön angelegter Park mit Teich. In dem Teich konnten wir viele Koi Karpfen und eine riesige Schildkröte beobachten. Die gesamte Anlage war sehr gepflegt und kostete keinen Eintritt. 

Der Sam Poh Tong liegt nur wenige Kilometer entfernt. Das besondere dort ist der Vorgarten, der mit viel Liebe zum Detail angelegt wurde. Beide Anlagen haben wir bereits am Vormittag besucht. Neben uns waren kaum andere Besucher anwesend.

Fazit

wir haben mehr erwartet

Alles in allem waren drei Tage in Ipoh völlig ausreichend um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Das Schwärmen um diese Stadt können wir allerdings nicht so ganz nachvollziehen. Für uns war Ipoh ein kurzer Zwischenhalt auf dem Weg in Richtung Nordwesten. Am Ende wird die Stadt wahrscheinlich auch nicht mehr als das in Erinnerung bleiben.

„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry

Christian und Franzi

gemeinsamer Beitrag