#11 Ubud

im Hochland von Bali

Ubud

Ubud ist eine Kleinstadt und zugleich ein Touristenmagnet auf der Insel Bali in Indonesien. Bekannt ist Ubud für seine Regenwälder, Reisterrassen und viele Tempel. Wir planen hier 6 Tage zu verweilen um die Region um Ubud ein wenig zu erkunden.

Unsere Eindrücke zu:

  1. Anreise
  2. Kaffeeplantage und Reisterrassen
  3. Pura Tanah Lot
  4. Roller
  5. Innenstadt
  6. Fazit
1. Anreise

mit der Fähre von Lombok nach Bali

Den letzten Morgen auf Lombok begannen wir mit einem leckeren Frühstück und einer Tasse Tee. Nachdem wir noch alle Formalitäten mit dem Hotel klärten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Fähre. Nicht wie üblich stiegen wir dafür in ein Taxi, einen Bus oder eine Bahn. Dieses mal führte uns der Weg ca. 500m den Strand entlang bis zur Fähre. Für uns war dies ein eher außergewöhnlicher Weg mit gesamten Gepäck.

Dort – etwas verschwitzt – angekommen bezahlten wir die bereits reservierten Tickets. Der Wartebereich bestand aus einem überdachten Steg mit Bänken. Dieser füllte sich mit der Zeit durch viele Touristen. Wir waren überrascht wie viele Europäer sich doch auf Lombok aufhielten. Der Wartebereich füllte sich aber auch gleichermaßen mit Verkäufern die hier scheinbar nochmal das große Geld witterten. Nachdem die Fähre pünktlich eintraf mussten wir den Pier wieder verlassen, denn der Zugang auf die Fähre erfolgte nicht über den Pier sondern über eine steile Eisentreppe vom Strand.

Auf der Fähre haben wir uns sofort einen der letzten Plätze auf dem Oberdeck gesichert, um auch während der Fahrt einen tollen Ausblick zu haben. Kurz nachdem wir die Insel mit der Fähre verließen, fing es auf Lombok kräftig an zu regnen. Gerade noch so konnten wir dem Regen entkommen und hatten während der gesamten Fahrt Sonne und eine leichte Meeresbriese.

Auf Bali (Pandang Bai) angekommen, suchten wir zunächst den vom Hotel bestellten Taxifahrer. Dabei wurden wir durchgehend von mehreren Taxifahrern umworben bzw. schon fast bedrängt. Sie liefen uns die ganze Zeit hinterher und versuchten uns zu überreden einfach mit ihnen mitzufahren. Es war schon auffällig wie penetrant die Taxifahrer dabei waren. Nachdem wir feststellten, dass unser Taxifahrer scheinbar an einem anderen Ort auf uns wartete, mussten wir doch auf einen Taxifahrer zurück greifen. Wie durch Zufall stand bereits direkt einer neben uns. Er hielte gleich ein Schild hoch, dass er auch den gleichen Preis zahlen würde wie ein Grabtaxi. Also verglichen wir die Preise in der Grab App und zahlten am Ende sogar noch einen günstigeren Preis. Vorab haben wir schon gelesen, dass Grab und Gojek von der Taximafia auf Bali – insbesondere in Ubud – nicht geduldet wird. Wir sahen am Pier in Padang Bai auch schon bereits viele Schilder auf dem „Grab“ und „Gojek“ durchgestrichen wurden.

Die Fahrt zu unserer Unterkunft dauerte statt 1,5h nur ca. eine Stunde, da der Taxifahrer scheinbar viele Schleichwege kannte. Die Landschaft während  der Fahrt nach Ubud war sehr schön, da wir hier auch wieder auf viele grüne Reisfelder blicken konnten. Zudem waren auf den Straßen viele Touristen mit Rollern unterwegs. Auch viele Restaurants und Shops konnten wir bereits auf dem Weg zur Unterkunft sehen.

In der Unterkunft angekommen empfing uns direkt am Eingang eine nette Frau. Sie reichte uns einen Willkommensdrink und erkundigte sich nach unserer Anreise. Sie begleitete uns anschließend zu unserem Zimmer, indem wir die nächsten 6 Nächte verbringen werden. Die gesamte Anlage der Unterkunft ist wirklich schön. Obwohl das Hotel direkt an einer viel befahrenden Straße liegt, hört man im hinteren Teil gar nichts mehr vom Straßenlärm. Das Zimmer ist im typisch balinesischen Stil mit vielen Details verziert. Wahrscheinlich haben wir wieder einmal das beste Zimmer erwischt. 🙂

Den restlichen Tag nutzten wir um uns die Umgebung anzuschauen. Direkt gegenüber fanden wir ist ein tolles Cafe. Hier gibt es alles was das Herz begehrt: super frische Getränke, leckeres Essen und ganz liebe Mitarbeiter. Hier werden wir in den nächsten Tagen sicherlich noch das ein oder andere Gericht ausprobieren.

2. KaffEeplantage und die Reisterassen von Tegalalang

Kaffeetasting und eine Kokosnuss mit Aussicht

Nach dem Frühstück wartete bereits der für uns von der Unterkunft organisierte Roller auf uns. Nach einer kurzen Einweisung ging es los. Ziele des heutigen Tages waren die Kaffeeplantage inmitten einer Dschungellandschaft „Alas Harum“ und die bekannten Reisterrassen von Tegalalang. Leider hatten wir etwas Probleme mit unserer Karten-App und so mussten wir nach ein paar Kreuzungen immer wieder anhalten um den weiteren Weg anzuschauen. Die Route führte uns durch eine hügelige Landschaft mit vielen Kurven.

Kurz vor unserem ersten Ziel hielten wir an einer schmalen Einfahrt um noch einmal nach dem Weg zu schauen. Von dieser kam ein Mann auf einem Motorrad auf uns zu und fragte wo wir genau hin möchten. Wir erklärten ihm, dass wir auf dem Weg zur Kaffeeplantage sind und er signalisierte direkt, dass wir hier richtig sind. Er drehte und deutete an, dass wir ihm hinterherfahren sollen. Er führte uns den Hügel hinunter einen kleinen Feldweg entlang. Diesen Weg wären wir allein wahrscheinlich niemals gefahren. Nach kaum mehr als 100 Metern kamen wir auf einem großen Parkplatz. Das Schild am Eingang zeigte uns jedoch, dass es sich um einen andere Plantage handelte als unser ursprüngliches Ziel, die  Kaffeeplantage „Alas Harum“. Dennoch waren wir neugierig und gingen zum Eingang. Dort nahm uns direkt ein Mitarbeiter in Empfang. Da wir zu diesem Zeitpunkt die einzigen Touristen waren, bekamen wir von ihm eine exklusive Führung. Er zeigte uns die Kaffeebäume und erklärte alles rund um den Anbau und die Verarbeitung der Bohnen. Auf Nachfrage warum hier niemand ist, erklärte er uns, dass die meisten Besucher zum Frühstück oder zum Sonnenuntergang herkommen um einen Kaffee zu trinken. Wir hatten also Glück, dass wir erst am späten Vormittag eintrafen. Innerhalb einer halben Stunde wurden wir durch das schön angelegte Gelände geführt und konnten die Gehege der Schleichkatzen besichtigen. Mithilfe dieser Tiere wird der sogenannte „Luwak Kaffee“ (einer der teuersten Kaffee’s der Welt) produziert.

Nach unsere Führung wurden wir noch zu einem schönen Bereich mit Sitzmöglichkeiten geführt. Dort bekamen wir ein kostenloses Kaffee- und Teetasting. Anschließend bestellten wir noch jeweils eine Tasse aus dem Sortiment. Alle Kaffee- und Teesorten werden hier auch in einem kleinen Shop verkauft. Den Kaffee konnte man in Bohnen und als Pulver kaufen. Da uns der Instantkaffee auf den Hotelzimmern bisher nicht zusagte, haben wir uns direkt mit einer Packung eingedeckt. 🙂

Weiter ging es an diesem Tag zu den wohl bekanntesten Reisterrassen Indonesiens. Diese waren nur noch eine kurze Strecke von der Kaffeeplantage entfernt. Nach nur wenigen Fahrminuten konnten wir die Reisterrassen schon von der Straße aus erkennen und suchten uns einen Stellplatz für den Roller. Wir liefen zunächst einmal die Straße auf und ab um den besten Blick auf das Tal und die Reisfelder zu erhalten. An der Straße befinden sich viele Restaurants und Schaukeln, auf denen man den Ausblick genießen kann. Passend zur Mittagszeit gingen wir dann in eines der Restaurants. Ehrlich gesagt waren wir über die Preise etwas überrascht. Da der Ort definitiv für Massentourismus ausgelegt ist, hatten wir mit höheren gerechnet. Natürlich waren die Gerichte im Vergleich zu anderen Regionen nicht günstig aber am Ende wurden wir beide für insgesamt 12€ satt. Zudem hat sich der Ausblick vom „Rice terrace cafe“ wirklich gelohnt!

Wir hatten wieder einen wirklich tollen Tag! An unserer Unterkunft angekommen, haben wir direkt die Miete für den Roller um zwei Tage verlängert :-). Es ist schon verwunderlich, dass zwar alle Reiseblogger über die Reisterrassen berichten aber niemand die Kaffeeplantagen erwähnt. Für uns waren beide Stationen gleichermaßen sehenswert und wir haben mal wieder gemerkt: Die ungeplanten, zufälligen Erlebnisse sind häufig mit die besten.
3. Pura Tanah Lot

Ausflug zum Meerestempel

Am dritten Tag in Ubud war unser Ziel der Meerestempel Pura Tanah Lot an der Westküste Bali’s. Wir haben am Morgen etwas abgewartet, bis der Regen vorbei war und dann ging es direkt los. Während der Fahrt kamen wir dann aber wieder in einen Regenschauer und wurden einmal komplett durchnässt. Die Fahrt mit dem Roller dauerte etwas über eine Stunde, sodass wir am Ende wieder trocken waren. Unsere Route führte uns erneut durch überwiegend grüne Landschaften aber auch durch einige größere Orte wie Kediri.

An der Tempelanlage angekommen, standen wir zunächst auf einem sehr großen Parkplatz, der aber nur wenig gefüllt war. Wir liefen an den vielen Verkaufsständen (I Love Bali Shirts und Hosen / Kleider mit dem typischen Muster mit Elefanten) vorbei direkt in Richtung Eingangstor. Dort erwartete uns dann eine große Parkanlage mit verschiedenen Tempeln und Aussichtspunkten direkt an der steilen Felsenküste. Auf dem Gelände gab es ebenfalls zahlreiche Verkaufsstände und Restaurants.

Wir schlenderten durch die sehr weitläufige Anlage. An den typischen Fotospots waren dann tatsächlich auch ein paar Touristen.
Etwas abseits dieser Punkte waren wir aber häufig allein. Viele der Stände oder Restaurants waren noch nicht geöffnet oder wurden erst aufgebaut. Die Anlage wirkte daher etwas verschlafen und auch etwas in die Jahre gekommen. Die meisten Touristen scheinen hier erst zum Sonnenuntergang zu kommen. Die Restaurants warben alle mit dem Blick auf den Sonnenuntergang.

Für uns hat sich der Besuch der Tempelanlage auf jeden Fall gelohnt. Die gesamte Anlage ist sehr weitläufig und liebevoll angelegt. Die einzelnen Tempel auf dem Gelände empfanden wir zwar nicht außergewöhnlich, spektakulär ist aber in jedem Fall die Lage direkt an der Küste. Die Aussicht vom Gelände in Richtung Meer und der Tempel auf dem Felsen vor der Küste werden uns in Erinnerung bleiben.

4. roller

Das Abenteuer geht weiter

In Ubud haben wir uns wieder einen Roller gemietet. Diesmal haben wir ihn direkt über unsere Unterkunft bekommen und zahlen dafür unter 5€ pro Tag.
Das Fahren im Linksverkehr ist für schon fast zur Routine geworden. Gut, dass wir auf Langkawi schon etwas üben konnten, denn hier in Indonesien ist das Fahren etwas anspruchsvoller. Die Straßen sind häufig sehr schmal, fallen nach außen ab und der Belag bricht aus. Das Gelände rund um Ubud ist sehr kurvenreich und auch sehr hügelig. Bei unserer ersten Fahrt zu den Reisfeldern waren wir doch sehr gespannt, ob wir manche der Berge zu zweit überhaupt hochkommen :-).

Auf Bali ist (wie auch auf Lombok) deutlich mehr Verkehr als auf Langkawi. Hinzu kommt noch, dass es quasi keine Vorfahrts- oder überhaupt Verkehrsregeln gibt. Damit wird das Abbiegen an großen Kreuzungen bei viel Verkehr entweder zu Geduldsprobe (man wartet ewig) oder man sucht sich eine Lücke und fährt einfach drauf los. Im Zweifel wird noch kurz gehupt um auf sich aufmerksam zu machen. Gerade in den Städten Ubud oder Kediri sieht das dann rund um die Kreuzungen sehr chaotisch aus. Da die Straßen so mit Rollerfahrern verstopft sind, ist das Fahren mit dem Auto aber noch deutlich hektischer und anspruchsvoller.

Ich habe mich mittlerweile schon gut an den Fahrstil gewöhnt und ihn an vielen Stellen auch übernommen, insbesondere die Hupe habe ich sehr lieb gewonnen. Allerdings ist das für meine Beifahrerin noch sehr ungewohnt und nicht besonders angenehm, sodass ich mich wohl die nächsten Tage wieder etwas mehr zurückhalten muss.

In diesem Sinne … Hupen und los geht’s 😉

5. innenstadt

Eine von Touristen belagerte Kleinstadt

Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes in Ubud wollten wir auch die Innenstadt anschauen. Wir nehmen als Eindruck folgendes mit: kleine Stadt, viel Verkehr und ganz viele Touristen. Wir mögen uns gar nicht vorstellen wie verstopft die Innenstadt in der Hauptsaison sein mag. Die Straßen sind unserer Meinung nach nicht für so viele Menschen ausgelegt sind. Die Gehwege sind schmal und kaputt und durch die „Einkaufsstraße“ fahren Roller und Autos, sodass man hier nicht gemütlich durch die Stadt gehen kann. Würde man eine große Straße mit zahlreichen Läden und Restaurants für Fahrzeuge verbieten, so wäre das eine win-win Situation für die Touristen und die Verkäufer, da man so ohne Probleme die Straßenseite wechseln könnte.

Wir besichtigten unter anderem den Saraswati Tempel und den Ubud Palace. Beide Tempelanlagen befinden sich direkt im Herzen der Kleinstadt. Dennoch mussten wir diese suchen, da sie in zweiter Reihe zu den Restaurants standen. Auch hier beeindruckten uns wieder eher die Anlagen, anstatt der Tempel selbst. Der Saraswati Tempel konnten wir über eine Brücke erreichen, die über einen Teich führte. Der Teich war voller indischer Lotusblumen.

Anschließend schlenderten wir noch über den Kunstmarkt. Hier gibt es viel Handwerkskunst, Souvenirs und Bekleidung. Wer also eine Erinnerung mit nach Hause nehmen möchte, der findet hier den richtigen Platz um sich einzudecken.

6. fazit

kleinstadt in atemberaubender landschaft

Ubud selbst besteht auf den ersten Blick aus vielen Hotels, Restaurants und Tempeln. Die Infrastruktur dieser Kleinstadt ist unserer Meinung nach für die Masse der Touristen nicht geeignet. Kaum vorstellbar wie es hier in der Hauptsaison aussieht. Richtig gut gefallen haben uns hier die Restaurants und das Essen. Es gibt hier viele frische Früchte und tolle Säfte. Es hat uns bisher auch jedes Gericht – von der Smoothie Bowl bis zum Curry – sehr gut geschmeckt. Auch die Hygienestandards in den Restaurants sind sehr gut. Die Balinesen haben ein Gespür dafür wie gutes Essen aussieht und schmeckt.

Wir hatten für unseren Aufenthalt eine nette kleine und günstige Unterkunft gewählt, deren Gebäude im Stil balinesischer Tempel gehalten war. Wir waren sehr zufrieden damit. Leider konnten wir nicht ganz so oft auf dem Balkon sitzen, da uns sonst die Mücken zerstochen hätten.

Auch wenn die Tegalalang Terassen und der Pura Tanah Lot schon nicht mehr zur Region Ubud gehören, sind sie doch ganz gut von hier aus erreichbar. Insbesondere der Anblick der Reisterrassen ist einzigartig. So etwas werden wir nicht mehr so schnell zu Gesicht bekommen. Einfach toll!

Die vielen Wasserfälle und die Affenwälder rund um Ubud haben wir bewusst ausgelassen, da wir in letzter Zeit mehrere Wasserfälle und Affen gesehen haben. Alles in allem ist Ubud eine Kleinstadt, die ähnlich wie Ipoh von vielen Influencern aufgrund des Essens und der Kunst gehypt wird. Für uns persönlich reicht dieser eine Besuch in Ubud um einen Eindruck zu erhalten. Ein zweites Mal werden wir hier wahrscheinlich nicht nochmal herkommen.

„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry

Christian und Franzi

gemeinsamer Beitrag