#12 Kuta

Touristenhochburg

Kuta

Die letzte Station in Indonesien ist für uns Kuta. An diesen Ort kommen viele Australier um günstig zu feiern. Wir erwarten hier viele Restaurants, gute Infrastruktur und einige Touristen.
 

Unsere Eindrücke zu:

  1. Anreise und Unterkunft
  2. Kuta
  3. Fazit
1. Anreise und Unterkunft

schöne Unterkunft

Um 11 Uhr wurden wir von einem zuvor über booking.com gebuchten Fahrer abgeholt und in die Stadt Kuta gefahren. Die  etwas mehr als eine Stunde dauernde Fahrt führte uns durch den dichten Verkehr in Ubud und durch Denpasar – der Hauptstadt Balis. Kuta grenzt südöstlich an Denpasar. Wann Kuta beginnt und Denpasar aufhört konnten wir nicht erkennen. Generell ist uns aufgefallen, dass es auf Bali und Lombok (wahrscheinlich in ganz Indonesien) keine Ortsschilder gibt. Südlich von Kuta liegt der Flughafen. Direkt an diesem liegt auch unser Hotel. 

Das Hotel ist wirklich schön. Es wirkt relativ neu und sehr sauber, es hat einen großen Pool, ein schönes Fitnessstudio und gutes Frühstück. Das einzige Manko ist das wirklich schlechte Hotel-WLAN. Außerdem könnte das Hotel für uns etwas ungünstig liegen, da wir doch immer etwas Fußweg in Kauf nehmen müssen um zum Strand zu gelangen.

2. Kuta

einmal sehenswert aber keine schöne umgebung

Nach unserer Ankunft in Kuta machten wir uns auf in Richtung Küste. Nach einer guten halben Stunde zu Fuß erreichten wir unser erstes Ziel, den Strand Jerman. Wir wurden vom Anblick direkt enttäuscht. Wir trafen auf viel Müll und einige kaputte angespülte Korallen. Den bekannten Kuta Beach konnten wir schon von weitem erkennen, denn er liegt direkt hinter dem Strand Jerman. Wir erkannten ihn durch die vielen Sonnenschirme. Unser erster Gedanke: „Da müssen wir hin! Da ist bestimmt der gute Strand, wenn da die ganzen Hotels ihre Sonnenschirme aufspannen und die Touristen auf den Sonnenliegen entspannen.“

Je dichter wir kamen, desto schneller stellten wir fest, dass hier kaum Sonnenliegen unter den Schirmen standen. Vielmehr sah man unter den Schirmen Bier trinkende Australier auf dreckigen Plastikstühlen sitzen, um die sich Gruppen von einheimischen versammelten um ihnen Bierflaschen aus der Kühlbox oder Massagen zu verkaufen. Der Anblick hat uns ehrlich gesagt ein wenig schockiert: Überall Plastikmüll am Wasser und keine gemütlichen Sitzmöglichkeiten. Wir können nicht so ganz nachvollziehen warum man nach Bali fährt um die Zeit dann so zu verbringen. Leider lässt sich die Atmosphäre nur schwer in Bildern einfangen.

Der Blick vom Strand aufs Wasser war etwas angenehmer, denn wir sahen viele Wellen und wirklich viele Surfer. Für uns als absolute Anfänger, wäre es aber nichts gewesen, da es auf dem Wasser einfach zu eng war.

Die nächsten Tage haben wir immer wieder Teile von Kuta zu Fuß erkundet, haben den Strand aber eher gemieden. Im Zentrum von Kuta gibt es eine große Hauptstraße, die fast parallel zum Strand verläuft. In dieser findet man einige moderne Shoppingsmalls, Restaurants und Sportsbars. Leider sehen die Straßen und viele Gebäude sehr ungepflegt und oft verlassen aus. Auch in den recht neuen Malls sind weite Teile leer. Scheinbar haben viele Läden die Pandemie nicht überlebt.

Abseits der Hauptstraße gelangt man immer wieder in kleinere Gassen. Dort findet man weitere Restaurants, sehr viele Tatoo-Studios und Frauen, die ihre speziellen Massagekünste anbieten wollen. Außerdem gibt es auch zahlreiche Souvenirshops und kleine Hütten in denen man günstig Kleidung kaufen kann. Dazwischen gibt es auch noch viele enge Gassen in denen man gerade so mit einem Roller durchfahren kann. Hier wohnen die Balinesen in kleinen Hütten. Die Armut der Einwohner ist dabei nicht zu übersehen. Schade, dass die Einwohner nicht mehr vom Tourismus profitieren oder eben auch so massiv unter der Pandemie leiden mussten.

In der ganzen Region, die wir erkundet haben, gab es nicht ein Hotel, welches direkt am Strand liegt. Die Hotels sind vom Strand mindestens durch eine Mauer und die Hauptverkehrsstraße getrennt. Meistens schauen die Hotelgäste vom Zimmer dann noch auf eine Bauruine oder eine verlassene Hütte am Strand. Als uns das bewusst wurde, waren wir mit der Lage unseres Hotels doch recht zufrieden und wir waren froh, dass wir kein Budget in die Strandlage investiert hatten.

3. Fazit

...

 

Unser Fazit für Kuta fällt nüchtern aus. Die in den Reiseführern angesprochenen „Things to do“ haben wir nicht weiter in Betracht gezogen, da uns viele Punkte nicht ansprechen. Hier wurden nahezu nur Aktivitäten, kaum Sehenswürdigkeiten beschrieben: Surfen, den überteuerten AquaPark oder mal ein Museum besuchen. Nichts davon war wirklich typisch für Bali. Die Strände in Kuta waren nicht schön und auch die Stadt an sich ist in keinem guten Zustand. Zudem wurde unser Nervenkostüm von den Einheimischen etwas überstrapaziert. Überall wollte man uns etwas „aufschwatzen“, meist noch zu völlig utopischen Preisen. An jeder Ecke haben wir die gleichen Sätze gehört: „Yes, Taxi!“, „Massage, Massage?“, „Yes, Motorbike?“. Das hat uns wirklich sehr genervt. Auch durfte man beim Vorbeigehen kein T-Shirt anschauen, da man sofort angesprochen wurde, ob man das nicht vielleicht kaufen möchte.

Während Kuta tagsüber recht ausgestorben war, sah die Stadt im Dunkeln doch etwas schöner aus. Die Bars und Restaurants waren schön beleuchtet und zu späterer Zeit füllten sich auch einige davon mit Gästen. Wir haben während unserer Zeit hier in Kuta weniger landestypisch gegessen. Die meisten Retsaurants hatten nur wenige indonesische Gerichte auf der Karte, es gab häufig Burger, Pasta oder Fingerfood. Das fanden wir sehr schade, da uns die indonesische Küche wirklich zusagt!

Da Kuta unseren Nerv nicht so ganz getroffen hat, haben wir die Zeit im Hotel genutzt um unsere Weiterreise zu planen. Wir haben beispielsweise Visa beantragt, Flüge gebucht und Unterkünfte rausgesucht. Außerdem haben wir mal wieder etwas Sport gemacht.

Kuta war für uns nach über 1,5 Monaten Asien wirklich ein kleiner Kulturschock der etwas anderen Art. Wir haben von den Australiern ein anderes Bild erhalten und hoffen, dass sich dieser Eindruck im Dezember nicht bestätigen wird. 🙂

 

„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry

Christian und Franzi

gemeinsamer Beitrag