#15 Krabi / AO Nang
Krabi
Wir sind auf der Durchreise und halten für 4 Nächte in Krabi. Für diese Zeit haben wir uns eine Unterkunft im Touristenzentrum Ao Nang ausgesucht. Beim Zeichnen der Karte haben wir festgestellt, dass Krabi wirklich groß ist und auch viele Inseln zu dieser Region gehören. Daher war uns klar, dass wir hier in der kurzen Zeit nicht alles entdecken können. Wir werden in den nächsten Tagen auf dem Festland bleiben und uns die Umgebung rund um Ao Nang genauer anschauen.
Unser Eindrücke zu:
4 Stunden mit dem Bus durch Thailand
In Thailand gibt es nicht die klassischen Linienbusse, wie wir sie aus Deutschland kennen. Hier bucht man einen Bus vorab und wird dann am gewünschten Ort zu einem vereinbarten Zeitpunkt abgeholt. Unser Minibus kam 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit bei uns am Hotel in Khao Lak an. Da wird so ziemlich die letzten waren, die eingesammelt wurden, mussten wir auf der vom Busfahrer umgeklappten Rückbank einsteigen. Hier saßen wir etwas beengter und höher als die anderen 11 Passagiere. Auf dem Weg nach Krabi stiegen immer mal wieder Leute aus und andere wurden eingesammelt. Neben 3 weiteren Backpackern (2 aus Asien und einer vermutlich Australier) waren wir die einzigen mit Gepäck. Die restlichen Passagiere waren Einheimische, die einfach nur von A nach B wollten.
Die Fahrt führte durch viel Grün. Wir sahen viele Palmenwälder, kleine Städte und viele Dörfer. Der Highway zwischen Khao Lak und Krabi war wirklich gut ausgebaut, sodass die Fahrt trotz der unbequemen Sitzbank angenehm war.
In Krabi angekommen, mussten wir noch einmal den Bus wechseln, da wir für ca. 2€ noch den Hoteltransfer dazu gebucht hatten. Im zweiten Bus sicherten wir uns direkt die Plätze in der ersten Reihe. Da der Bus neuer war und bessere Polster hatte, wäre wahrscheinlich aber auch hier der Platz in der letzten Reihe gut gewesen. Nach wenigen hundert Metern bekam der Fahrer einen Anruf und wir fuhren zurück zu der Busstation in der wir gerade umgestiegen waren. Dort wieder angekommen mussten wir den Bus verlassen und in einen anderen steigen. Warum erschloss sich uns nicht, da dieser fast identisch aussah. Ein neuer Fahrer stieg ein und fuhr uns und die restlichen Passagiere in die Unterkünfte. Die Fahrt dauerte ungefähr nur noch 10 Minuten. Wir waren am Ende ca. 20 Minuten vor der geplanten Zeit in unserer Unterkunft. Die Buchung über die 12goAsia Plattform und die Fahrt verliefen wirklich reibungslos. Wir sind auf die nächste Fahrt in 4 Tagen gespannt!
Im Hotel angekommen, durften wir direkt unser Zimmer beziehen. Das Hotel ist relativ schlicht aber dafür sehr neu. Das Hotel wurde kurz vor der Pandemie gebaut und dann direkt wieder geschlossen. Nun wurde es vor einigen Monaten wieder neu eröffnet. Da wir in Krabi viel umher fahren wollen, ist das Hotel wirklich gut geeignet. Außerdem haben wir bereits festgestellt, dass man von unserem Zimmer aus wunderbar den Sonnenuntergang beobachten kann!
Monkeytrail ohne Affen und schöne Strände
Nachdem wir uns für die nächsten drei Tage einen Roller direkt im Hotel mieteten, machten wir uns auf zu unserem heutigen Ziel: dem Pai Plong Beach. Dieser befindet sich in einer Bucht und ist nur mit dem Boot oder über den sogenannten Monkey Trail zu erreichen. Da wir bereits geübt sind abenteuerliche Wege zu meistern, wählten wir den Monkey Trail. Der Pfad beginnt am Ende des Hauptstrandes, dem Ao Nang Beach. Hier befinden sich viele Longtailboote im Wasser, die einen für etwas Geld von A nach B bringen.
Am Monkey Trail angekommen erwartete uns eine Holzkonstruktion aus Planken, Bambus und vielen Holztreppen. Schon der Start war abenteuerlich, da wir über eine 30 cm breite Steinmauer zum Eingang des Pfades „balancieren“ mussten. Wir gingen ungefähr 5 Minuten lang Stufen hoch und genauso lang wieder herunter. Auch wenn wir keine Affen gesehen haben, so haben wir es doch über uns ins den Bäumen rascheln hören. So als würde man uns beobachten.
Am Ende des Pfades wurden wir mit einem tollem Strand belohnt. Direkt an diesem Strand befindet sich ein Hotel, welches auch nur per Boot oder eben zu Fuß erreichbar ist. Der Strand war wenig besucht, sodass wir hier das tolle Wetter und die schöne Aussicht ganz in Ruhe genießen konnten. Anschließend traten wir wieder den Rückweg an.
Am Roller angekommen, fuhren wir die Küste entlang in Richtung Westen. Wir fuhren am Hauptstrand, dem Ao Nang Beach vorbei weiter in Richtung Klong Muang Beach. Hier fanden wir tolle Bars, die zum verweilen einluden. Wir wählten die Balibar, aßen und tranken dort etwas und hörten dem Wellenrauschen zu. Da der Strand an der Westküste liegt, sind die Sonnenuntergänge hier sicherlich traumhaft. Aus diesem Grund werden wir diesen Strand definitiv noch einmal besuchen!
Nachdem wir uns ein wenig gestärkt und erholt hatten, fuhren wir weiter zum letzten Ziel unseres Ausfluges, dem Tubkaek Beach. Schon am vorbeifahren an den Hotels erkannten wir, dass dieser Strand schön sein muss, da sich hier viele namhafte Hotels befinden. Und so war es auch. Der Strand war weitläufig und sehr sauber. Das Wasser war sehr klar. Der Strand war zwar öffentlich, dennoch gab es hier nur Sonnenliegen von den Hotels, sodass wir uns hier nicht länger aufhalten konnten. Auch hier muss der Sonnenuntergang einfach traumhaft sein!
Wir haben heute vier sehr schöne Strände besucht, trafen immer auf sehr feinen und sehr weißen Sand. Wegen der vielen bewachsenen Felsen vor der Küste blickt man von dem Strand aus auf ein Postkartenmotiv. Toll an der Region ist auch, dass alle Strände in Richtung Westen ausgerichtet und damit gut geeignet für einen zweiten Besuch während des Sonnenuntergangs sind.
1260 Stufen bis zum Gipfel
Am heutigen morgen klingelte unser Wecker bereits um 6 Uhr. Ziel war heute der Aufstieg zum Aussichtspunkt am Tiger Cave Tempel. Da wir bereits in vielen Ratgebern gelesen haben, dass der Aufstieg anstrengend wird und uns dies auch Freunde bestätigten, wollten wir noch vor der Mittagshitze oben sein. So machten wir uns kurz vor 7 Uhr auf in Richtung Tiger Cave Tempel. Die Fahrt dauerte in etwa 30 Minuten mit dem Roller. Die gut ausgebaute Straße schlängelte sich durch eine schöne grüne Landschaft mit vielen Kalksteinfelsen. Scheinbar waren wir die ersten Besucher an diesem morgen, denn bis auf einige Hunde, die uns entgegenkamen, war noch niemand auf dem Parkplatz. Nachdem wir uns einmal kurz in der Anlage umgeschaut haben, traten wir gegen 7:30 Uhr den Aufstieg an.
Wir waren eine gute Stunde mit mehreren kurzen Pausen unterwegs, bis wir die insgesamt 35 Treppen mit den 1260 Stufen erklommen haben. In dieser Zeit kam uns ein Mann bereits von oben entgegen und ein anderer überholte uns. Dieser kam uns auf dem Weg nach oben auch wieder entgegen. Das erstaunliche: So lang wir ihn sahen hielt er nicht einmal an, er war nicht außer Atem und er schwitzte auch nicht. Uns schien, er machte das nicht zum ersten Mal. Die Treppen führten an einer steilen Felswand entlang. Um uns war sehr viel grün und überall raschelte es. Vereinzelt sahen wir Affen in den Bäumen über uns, die sich die besten Blätter für ihr Frühstück aussuchten. Einige kamen uns auch über das Geländer gerutscht entgegen. Scheinbar ist dies auch für die Affen der schnellste Weg von oben nach unten.
Als wir oben ankamen, begrüßten uns zwei Hunde, die uns bereits mit wedelndem Schwanz erwarteten und uns über die gesamte Anlage folgten. Ansonsten waren wir allein. Obwohl es etwas diesig und bewölkt war, war die Aussicht wirklich schön! Wir machten einige Fotos und ruhten uns noch etwas aus. Nach einer guten halben Stunden starteten wir dann zum Abstieg. Dieser dauerte nur halb so lang wie der Aufstieg uns war weniger anstrengend als zunächst gedacht. Unterwegs trafen wir dann auf mehrere Gruppen, die gerade nach oben gingen. Es war nun bereits deutlich wärmer geworden und wir waren froh, dass wir nur noch runter mussten. Als wir im unteren Drittel angekommen waren, trafen wir auf der steilen Treppe auf eine große Gruppe Affen. Die meisten davon hatten es sich auf der Treppe gemütlich gemacht und es war keine Platz um an ihnen vorbei zu kommen. Wir warteten ein paar Minuten. Keiner der Affen zeigte auch nur Anzeichen etwas Platz zu machen. Von oben kamen dabei immer noch weitere Affen und wir waren damit quasi umzingelt. Es schein sich um eine andere Gruppe zu handeln und es wurde plötzlich sehr laut um uns. Etwas aufgeregt traten wir daher die „Flucht nach vorne an“. Christian ging voraus und versuchte die Affen mit dem Fuß sanft zur Seite zu schieben. Die Affen verstanden das aber eher als Einladung an den Schnürsenkeln und den Haaren an den Beinen zu ziehen. So arbeiteten wir uns einige Treppenabschnitte nur sehr langsam voran. Immer wenn wir den Affen den Rücken zu wanden, versuchten sie die Reißverschlüsse am Rucksack zu öffnen. Leider konnten wir daher auch kaum Fotos davon machen. Nach ein paar Minuten waren wir an den mehr als 50 Affen vorbei und die letzten paar Stufen gingen dann auch relativ schnell. In diesem Abschnitt trafen wir auf viele Gruppen, die ihren Aufstieg gerade erst begonnen hatten. Fast alle von ihnen kamen nach nur wenigen Minuten wieder zurück, da die Affen wohl immer noch den Weg blockierten. Sehr viele von den Touristen hatten hinauf eine Plastikflasche in der Hand, alle kamen jedoch ohne eine Flasche wieder zurück :-).
Ziemlich geschafft und verschwitzt gingen wir noch einmal zum echten Tiger Cave Tempel und schauten uns auch die anderen Bauten auf der Anlage an. Diese waren allerdings weniger spektakulär. In Weiser Voraussicht hatten wir im Gepäckfach des Rollers noch Ersatzshirts eingepackt. So konnten wir uns vor der Abfahrt noch einmal frische Shirts anziehen und damit die Heimreise antreten.
Tolle Urlaubsregion mit schöner Promenade
Wir haben in der Region Krabi / Ao Nang nur 4 Tage auf der Weiterreise nach Koh Samui verbracht. Ähnlich wie Khao Lak bietet auch diese Region eine sehr gute Infrastruktur, tolle Strände, viele Restaurants und Möglichkeiten zum Einkaufen. Besonders gefallen hat uns, dass wir zum ersten Mal auf unserer Reise eine eine gut ausgebaute Promenade direkt am Strand vorgefunden haben. Am Abend war es damit immer sehr einfach. Wir fuhren in Richtung Ao Nang Beach und schlenderten die Straße entlang. Dabei kam dann auch richtiges Urlaubsfeeling auf. Die Touristen waren hierbei etwas internationaler. Auch in Ao Nang würden noch viele weitere Aktivitäten auf uns warten, für die in der kurzen Zeit einfach keine Zeit war oder die etwas außerhalb unseres Budget lagen.
„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry