#22 Sydney

Sydney

Unsere erste Station ist die wohlbekannteste Stadt Australiens – Sydney. Hier verbringen wir vier Tage. Wir wollen die Stadt fast am anderen Ende der Welt auf eigene Faust erkunden und das Großstadtleben in Australien kennenlernen. 

Unser Eindrücke zu:

  1. Anreise und Unterkunft
  2. Im Herzen Sydneys
  3. Bondi Beach
  4. Tag 3 und Fazit
1. anreise und unterkunft

der erste Eindruck zählt...

Am 05.12, nach nun genau drei Monaten Südostasien, machten wir uns mit unseren Backpacks von unserer Unterkunft im Herzen Hanois zu Fuß auf den Weg zum ca. 600m entfernten Busbahnhof. Den Weg kannten wir bereits, da wir zwei Tage zuvor hier waren um zu testen ob der Weg auch mit schwereren Gepäck zu meistern ist. Dank der in den letzten Tagen eher niedrigeren Temperaturen von ungefähr 20 Grad kamen wir auf den Weg bis zur Haltestelle mal nicht ins Schwitzen.
 
Als der Bus ankam, stiegen wir als erstes ein. So konnten wir die Rucksäcke in der Mitte des Busses im Gang platzieren und uns direkt dahinter setzen um alles im Blick zu behalten. Nach weiteren Stationen füllte sich der Bus mit weiteren Passagieren. Die Fahrt zum Flughafen dauerte ungefähr eine Stunde und war im Vergleich zur chaotischen Hinfahrt relativ entspannt.
 
Wir kamen gegen 12 Uhr am Flughafen an. Obwohl unser Flug erst Abends gegen 19:30 Uhr losging, entschieden wir uns dafür die chaotische Innenstadt Hanois gegen den leisen Flughafenterminal einzutauschen. So suchten wir uns eine Bank, auf der wir auf die Gepäckaufgabe warten konnten. Gute vier Stunden später öffnete der Schalter und wir konnten unsere Backpacks aufgeben und durch die Sicherheitskontrolle gehen. Hinter den Sicherheitskontrollen machten wir es uns noch für die letzten 1,5 Stunden bei einem Bier und ein paar Snacks in der Flughafenlounge gemütlich.
 
Wir gingen so mit vollem Magen zum Gate und stiegen bei der Billigairline Scoot aus Singapur ins Flugzeug. Anschließend startete der erste von zwei Flügen. Der Flug dauerte nur ca. drei Stunden bis Singapur. Wir landeten daher mitten in der Nacht. Wir haben uns auf diesen Flughafen – und auch die Lounge – sehr gefreut, da beides wirklich sehenswert sein soll. Allerdings stellten wir fest, dass die kurze Zeit am Flughafen nur für den Weg von einem Gate zum anderen reichte, sodass wir den Flughafen selbst leider nicht weiter erkunden konnten. Wir füllten unsere Wasserflaschen auf dem Weg zum Gate noch an einem der Wasserspender wieder auf. Dort angekommen waren wir etwas verwundert, da sich vor dem Eingang des Gates eine lange Schlange bildete. Als wir näher kamen, sahen wir, dass hier noch einmal weitere Sicherheitskontrollen stattfanden. So stellten wir uns an und waren erleichtert, dass wir direkt zum Gate gingen und die Zeit nicht noch anderweitig verbrachten. Aufgefallen ist uns, dass das Sicherheitspersonal unnötig viel Stress verbreitete und sehr unhöflich war. Sie warfen einem nur Wortfetzen hin statt sich die Zeit zu nehmen um einen ganzen Satz mit uns zu wechseln. So kam es dazu, dass sie sich wiederholen mussten und dadurch noch genervter wurden. Nachdem unsere Rucksäcke durch den Scanner liefen wurden meine Flaschen, die ich zuvor mit Trinkwasser füllte, geöffnet und vor meinen Augen ohne jede Erklärung entleert. Uns ist schon klar, dass man durch die Sicherheitskontrollen keine Getränke mitnehmen darf aber uns war eben nicht bewusst, dass hier weitere Kontrollen kommen. Selbst etwas irritiert und vom Personal genervt suchten wir uns einen Sitzplatz. Dort entdeckten wir eine weitere Warteschlange. Nach genauem Hinsehen erkannten wir, dass dort ein weiterer Trinkwasserspender steht und es nicht nur uns so mit dem Wasser ging. So haben wir uns nochmal angestellt und unsere Wasservorräte für den 8 Stunden andauernden Flug aufgefüllt.
 
Das Boarding lief ebenso chaotisch ab wie die Kontrollen. Es wurde einfach per Ansage durchgerufen wer nun zum Flugzeug gehen kann. Nach einigen Minuten wollten jedoch alle ins Flugzeug, sodass es sich staute. Nachdem wir an unseren Sitzplätzen ankamen waren wir doch über die Beinfreiheit in dem Billigflieger Scoot überrascht. Das haben wir in den letzten Monaten auch schon anders erlebt. 
 
Da wir über Nacht flogen konnten wir dann doch die ein oder andere Stunde schlafen. Anders als Christians Sitzbachbarin jedoch nicht die vollen acht Stunden. Dieses Phänomen ist uns bereits beim ersten Flug von Hamburg und auch allen weiteren Flügen in Asien aufgefallen! Die Asiaten setzen sich ins Flugzeug, schließen die Augen, schlafen sofort ein und wachen nur auf wenn es etwas zu Essen gibt oder das Flugzeug landet. Das ist schon etwas beneidenswert in so einer doch unbequemen Position so gut schlafen zu können.
 
Der Landeanflug in Sydney hatte etwas von einem Rundflug, da wir über die Stadt noch etwas kreisen mussten. So konnten wir aber bereits vom Flieger die berühmte Oper und die Harbour Bridge sehen. Die Vorfreude war groß!
 
Bei der Passkontrolle stellten wir fest, dass wir das bereits im Oktober beantragte Visum für je ca. 20 € gar nicht mehr brauchten, da sich kurz danach die Regelungen änderten und wir kostenfrei hätten einreisen können. So what?! So ging die Passkontrolle etwas schneller. Durch das eVisa bekamen wir dann keinen Stempel im Pass, was eigentlich etwas schade ist, da so ein Stempel eigentlich auch eine schöne Erinnerung ist.
 
Wie bisher immer, warteten die Rucksäcke bereits auf dem Gepäckband auf uns. Wir schnappten uns diese und machten uns direkt auf den Weg zum nächsten Kiosk am Flughafen. Dort kauften wir zwei Opal Karten mit jeweils einem Guthaben von 20 Dollar (14€). Mit diesen Karten funktioniert das Verkehrsnetz von Sydney. Man hält die Karte einfach an den dafür vorgesehenen Terminal wenn man ein- und aussteigt. Die Karte funktioniert wie eine Prepaidkarte und ist an jedem Kiosk oder über eine App aufladbar. Super praktisch!
 
Wir fanden direkt die passende Bushaltestelle und warteten noch kurze Zeit auf den Bus, der uns zu unserem Appartement für die nächsten 4 Tage bringen sollte. Wir stiegen ein, hielten die Karte gegen das Terminal und nach wenigen Minuten machten wir dies beim Ausstieg wieder. Es wurde uns direkt angezeigt wie viel Dollar wir für die Fahrt bezahlt haben. Sehr einfach!
 
Nach weiteren 300m Fußweg kamen wir an unserem Appartement an und konnten es direkt beziehen. Als wir es sahen, waren wir sehr begeistert. Nach Monaten hatten wir mal eine Unterkunft an der es nichts auszusetzen gab. Wir haben ein Wohnzimmer mit Wohnküche, ein Schlafzimmer, einen Balkon, ein Bad mit riesiger Dusche und sogar eine Waschmaschine und einen Trockner.
 
Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen wir nochmal los um uns eine Sim-Karte zu organisieren. Bereits im Vorfeld haben wir gelesen, dass Aldi mobile mit die beste Netzabdeckung hat und am günstigsten ist. So spazierten wir zum ca. 2km entfernten Aldi. Der Weg führte durch ein beschauliches Wohngebiet des Stadtteils Mascot. Obwohl wir uns in Sydney befinden, kam es uns hier jedoch vor als wären wir in einem kleinen Ort gelandet – weit weg vom Großstadtdschungel.
 
Nach kurzer Suche fanden wir die Sim-Karte. Wir deckten uns zudem auch noch mit Waschmittel, Wasser, Kaffee, Milch, Müsli, Brot und Käse ein. Der Aldi ähnelte vom Aufbau stark unserem Aldi aus Deutschland, sodass wir uns direkt heimisch fühlten. 🙂
 
Als letzten Punkt auf unserer ToDo-Liste für diesen Tag hatten wir dann noch das Waschen unserer Wäsche. Dies erledigten wir gemütlich neben einer Netflixserie und einer Tasse Kaffee. 🙂
2. im Herzen Syndneys

ein perfekter Tag

Der erste morgen in Sydney begann bei traumhaften Wetter. Nach einer Tasse Kaffee suchten wir die Bahnstation auf, die sich auch nur wenige hundert Meter von unserer Unterkunft befand. Wir fuhren mit der U-Bahn 5 Stationen bis zum Circular Quay. Als wir ausstiegen empfing uns direkt eine tolle breite Promenade mit Anlegestellen für Fähren und Schiffe. Auch wenn im über 16.200 km entfernten Hamburg keine Palmen an der Promenade stehen, erinnerte uns der Anblick doch schon sehr an die Landungsbrücken. Wir fühlten uns direkt wohl und genossen die angenehme Meeresbrise, die uns trotz der 30 Grad um die Nase wehte. Wir entschlossen uns die Promenade weiter zu gehen mit der Vorfreude auf unser erstes Ziel, der botanische Garten. Von hier aus sollte man den besten Blick auf die Oper und die berühmte Harbour Bridge haben.
 
Die Promenade führte uns nicht nur zum botanischen Garten, sondern zunächst direkt an der Oper vorbei. So konnten wir dieses einzigartige Gebäude von nahem bestaunen. Als wir so nah dran standen, ist mir (Franzi) bewusst geworden wie unglaublich das ist, dass wir fast den halben Globus umrundet haben und nun direkt vor der Oper stehen, die die meisten Europäer wahrscheinlich nur von Bildern kennen.
 
Beim botanischen Garten angekommen kam Urlaubsstimmung auf. Auf den Wiesen saßen Menschen beim Picknick und um uns herum hörten wir nur das Vogelgezwitscher. Der Garten ist sehr schön angelegt und sehr gepflegt. Vom Marquaries Point aus hatten wir dann die beste Sicht auf die Oper und im Hintergrund die Harbour Bridge. So machten wir natürlich noch einige Bilder und genossen den Blick auf das Wahrzeichen Australiens. Wirklich schön!
 
Nachdem wir den botanischen Garten weiter zu Fuß erkundeten, gingen wir über das Altstadtviertel „The Rocks“ weiter hoch auf die Harbour Bridge. Auch von hier aus hatten wir zu jeder Zeit einen wunderbaren Blick auf die Oper.
 
Anschließend fuhren wir nach wieder zurück in unser Appartement, da unsere Füße nach ca. 15km müde wurden. Wir hatten heute einen wirklich perfekten Tag! 
3. Bondi Beach

urlaubsfeeling nahe der großstadt

Am zweiten Tag wollten wir zum größten Strand Sydneys fahren, dem Bondi Beach. Dieser liegt nur gute 50 Minuten von unserer Unterkunft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Der Strand wirkte bereits auf den ersten Blick sehr weiß und das Wasser kam uns an vielen Stellen sehr türkis vor. Wie vom Wasser angezogen, gingen wir die Promenade entlang, die Treppen hinunter auf den Strand. Instiktiv zogen wir uns am Strand die Schuhe aus und fühlten den warmen Sand unter unseren Füßen. Der Sand war sehr fein und kam uns vor wie Puderzucker. Am Wasser angekommen, kam eine kleine Welle auf uns zu, die uns allerdings einen guten Vorgeschmack auf die Wassertemperaturen hier gab. Wir merkten schnell, dass wir am Pazifik sind und nicht mehr in Thailand am warmen indischen Ozean. Aber schon nach kurzer Zeit gewöhnten sich unsere Füße daran und wir spazierten den Strand entlang. Wir sahen viele Surfer und Kinder, die hier am Strand ihre Ferien in einer Gruppe verbrachten. Im Allgemeinen war der Strand wirklich gut besucht. 

Nach einiger Zeit am Strand, gingen wir den Coastal Walk (Küstenweg) entlang. Von hier aus hatten wir einen tollen Blick auf den Strand und die Bucht. Wir fanden einen tollen Platz auf einem größeren Fels, der zum Verweilen einlud. Wir saßen dort, schauten den Wellen zu wie sie gegen die Steine schlugen und lauschten dem Wellenrauschen. Dieser Ort wird uns noch lang in Erinnerung bleiben!

Nachdem uns ausreichend Wind um die Nase geweht wurde, fuhren wir noch einmal mit dem Bus in Richtung Innenstadt. Wir hielten am Hyde Park. Hier steht ein Denkmal, welches an die vielen Kriegsopfer – unter anderem aus dem Vietnamkrieg – erinnern soll. Da wir neugierig waren,  gingen wir die Treppen des Denkmals hinauf. Im Inneren gab es noch eine Treppe, die im Inneren nach unten führte. Wir waren überrascht, denn hier trafen wir auf ein Museum in Gedenken an alle Kriegsopfer. So hatten wir noch spontan die Möglichkeit ein Museum zu besuchen. 

Nach den ganzen Eindrücken aus dem Museum spazierten wir noch weiter durch die Stadt bis zu einem weiteren Hafen – dem Darling Harbour. Von hier aus konnten wir die Skyline von Sydney bestaunen. Nach einem weiteren Spaziergang bei angenehmen 22 Grad im Schatten machten wir uns auf den Heimweg. 

4. Tag 3 und fazit

Glücklich hier gewesen zu sein!

Am dritten Tag besuchten wir noch ein weiteres Mal das Herz Sydneys. Vorab kauften wir uns im Supermarkt noch einige Knabbereien wie Obst, Kekse und Nüsse. Mit diesen gingen wir anschließend in den botanischen Garten und verbrachten dort einige Stunden. Der Anblick der Oper lässt mich (Franzi) nicht aus dem Staunen raus. Sydney, das Sehnsuchtsziel vieler und wir sind jetzt hier! Einfach toll! 

Wir haben eine wirklich tolle aber kurze Zeit in Sydney verbracht. Es hat für uns einfach in diesen Tagen alles gestimmt. Natürlich haben wir noch lang nicht alles von Sydney gesehen aber wir können verstehen warum so viele Menschen hier her ziehen. Für uns ist es die schönste Großstadt, die wir bisher gesehen haben. Wir haben uns hier vom ersten Moment an wohl gefühlt. Schade nur, dass es so weit weg von Deutschland ist. 

„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry

Christian und Franzi

gemeinsamer Beitrag