#26 Los Angeles

Los Angeles

Unsere erste Station in den USA ist die wohl wichtigste Stadt der Welt wenn es um Film- und Fernsehen geht. Wir bleiben vier Tage in der Stadt an der Westküste um uns einen Eindruck zu machen:
 
1. anreise und unterkunft

die Erde ist tatsächlich rund...

Am morgen unserer Weiterreise klingelte unser Wecker relativ früh. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zu Fuß einen kleinen Berg hinauf zur Central Station. Der Berg wirkte mit 20 kg Gepäck auf dem Rücken schon etwas endlos und wir waren froh als wir die Station erreicht hatten. Der Zug fuhr ca. eine halbe Stunde zum Flughafen. Dort angekommen, tauschten wir noch unser nicht benötigtes Guthaben für eventuelle Bahnfahrten in Brisbane um. Tatsächlich konnten wir vom Hotel aus alles leicht zu Fuß erreichen, sodass wir das Guthaben für die Bahnfahrten einfach wieder auslösen konnten. So hatten wir in den letzten Stunden in Australien doch noch einmal Australische Dollar in der Hand. Unser Plan war es, diese in den USA in amerikanische Dollar umzutauschen.

Das einchecken und die Sicherheitskontrollen liefen sehr geordnet und ruhig ab. Wir haben zwar gehofft, dass das so läuft, waren aber vorher gewarnt, da uns Liz und Berry vorab erzählten, dass das Flughafenpersonal über Weihnachten einen Streik geplant hat. Umso glücklicher waren wir in diesem Moment, dass der Arbeitskampf scheinbar schon wieder vorbei war. Die Zeit bis zum Flug verging dann schnell und der Flug selbst war sehr angenehm. Wir bekamen Essen und Getränke und es gab sogar Decken für jeden. Im Landeanflug auf Fiji konnten wir vor der Insel die vielen großen Riffe und darüber die tolle grüne Landschaft bestaunen. Auf Fiji angekommen, begrüßte uns die Stewardess mit dem Satz „Welcome to our home“. Nach dem Ausstieg begrüßte uns eine kleine Band mit Ukulelen. Da wir noch über 4 Stunden auf den Weiterflug warten mussten, suchten wir die Lounge auf. Diese war für den kleinen Flughafen doch relativ groß und sehr gemütlich. Das Buffet war sehr groß und es gab zur Feier des Weihnachtstages einen richtig leckeren Rinderbraten. So kamen wir nochmal in den Genuss eines tollen kleinen Weihnachtsessens :). Die Zeit in der Lounge verging dann relativ schnell.

Das Boarding für den Flug Nach Los Angeles zog sich mit ca. einer Dreiviertelstunde Verspätung etwas in die Länge. Wir vermuten, dass das ursprüngliche Flugzeug einen Defekt hatte. So wurde kurzerhand ein weiteres Flugzeug vorbereitet. Wir hatten Glück, dass wir am Heimatflughafen der Airline waren! Das Flugzeug innen wirkte sehr neu und sauber. Auch hier war wieder der Service von Fiji Airlines toll! Wir würden die Airline wieder wählen, wenn wir die Gelegenheit dazu hätten. Keine Frage: die 10 Stunden Flug waren dennoch anstrengend. Trotzdem hat es uns die Airline so angenehm wie möglich gemacht.

Sozusagen über Nacht haben wir die Datumsgrenze überschritten, sodass wir in Los Angeles nur wenige Minuten nach dem Start in Brisbane (11:50 Uhr mittags) landeten. So kamen wir in den Genuss zweimal den 25.12.2022 zu erleben. Außerdem können wir an dieser Stelle schon einmal festhalten, dass die Erde wirklich rund ist und wir nicht vom Rand der Welt heruntergefallen sind! 😉

Nach der Landung stellten wir uns zur Passkontrolle an. Bereits vorab mussten wir bei der Beantragung der Visa viele Fragen beantworten. Selbst die Namen unserer Eltern mussten wir angeben, was wir sehr skurril fanden. Am Schalter der Passkontrolle angekommen, wurden wir dann noch einmal weitere 5 Minuten befragt: Wofür sind wir eingereist? Was machen wir hier? Wann verlassen wir wieder dieses Land? Welche Jobs haben wir?. Nach der Fragerunde wurden noch einmal unsere Fingerabdrücke gescannt und dann durften wir unser Gepäck abholen. Dies wartete bereits wieder auf uns, sodass wir den Flughafen zügig verlassen konnten. Am Ausgang des Flughafens nahmen wir den kostenlosen Shuttle unseres Hotels, der zufällig auch gerade ankam. Super Timing!

Am Hotel angekommen, checkten wir ein und begutachteten unser Zimmer. Wir haben einen perfekten Blick auf die Start- und Landebahn des Flughafen. So standen wir zunächst eine Weile am Fenster und sahen die Flugzeuge im Minutentakt starten und landen. Anschließend spazierten wir noch zur Busstation um uns die sogenannte Tap Karte zu kaufen. Auf diese kann man Guthaben oder Tageskarten aufladen und mit den meisten Bussen und Zügen durch ganz LA fahren. Den restlichen Nachmittag spazierten wir durch die nähere Umgebung. Wir bekamen schnell einen Eindruck vom Stadtbild abseits des „La La Lands“… verlassene Gebäude, viele Obdachlose und an jeder Ecke riecht es nach Cannabis.

2. ERster Tag in LA

Sightseeing in Los Angeles

Nach dem etwas ernüchternden Frühstück, suchten wir zunächst den T-Mobile Store auf, um uns mit einer Sim-Karte einzudecken. Unsere Wahl viel auf das Tochterunternehmen der Telekom, da die Netzabdeckung über die Staatsgrenze hinaus mit am besten sein soll. Da wir bereits vorab wussten welchen Tarif wir benötigen, sollte das eine schnelle Sache werden… sollte! Die sehr verschnupfte Frau erklärte uns, dass sie nicht wisse ob die Sim-Karte mit unserem mobilen Router funktioniert, da sie diese Firma nicht kennt. Wir könnten es jetzt ausprobieren aber dann könne sie die Karte nicht mehr zurück nehmen. Da unser Gerät kein Sim-Lock oder ähnliches hat und der Router bereits in 6 anderen Ländern (inkl. Deutschland) problemlos funktionierte, kauften wir die Karte dennoch. Wir zahlten für ca. 30 GB in 30 Tagen ungefähr 50€ – die bisher mit Abstand teuerste Karte auf unserer Reise. Wie der ein oder andere es vielleicht schon ahnt, packten wir die Sim-Karte in unser Gerät und warteten, warteten, warteten. Auch nach 10 Minuten zeigte uns der Router, dass er keinen Empfang hat. So diskutierten wir noch etwas mit der Dame von T-Mobile. Da sie im allgemeinen wenig interessiert an Kunden gewesen war, war ihr nun auch egal ob es funktioniert oder nicht. Die Karte konnten wir leider nicht zurück geben. Wir zogen enttäuscht aus dem Laden und wollten uns das Ganze am Abend noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
 
Daher fuhren wir zunächst mit dem Bus ca. eine Stunde nach Santa Monica. Wir waren schon vorab beim Recherchieren überrascht wie lang die Wege in LA sind. Noch überraschter waren wir, dass wir nicht einmal das Gefühl hatten, durch eine Millionenstadt zu fahren. In Santa Monica angekommen, spazierten wir zunächst einmal zum bekannten Pier. Anschließend gingen wir am Venice Beach entlang und machten einige Bilder. Der Strand ist sehr breit und verläuft über mehrere Kilometer an der Küste entlang. Diesen kann man über den Fußgängerweg bequem ablaufen. Nach einem kleinen Spaziergang machten wir eine Hop-on-hop-off-Tour, welche wir bereits vorab buchten. Die Tour führte uns durch Santa Monica und das wohlhabendere Stadtviertel Beverly Hills. Im Vergleich zu anderen Stadtrundfahrten wurden uns keine bekannten Bauten genannt, die von Königen oder Präsidenten erbaut wurden, sondern uns wurde unter anderem erzählt wer wo gelebt hat und wer in welchem Haus an einer Überdosis gestorben ist. Es ist eben doch eine ganz andere Welt…
 
Zurück im Hotel angekommen, versuchten wir nochmals unser Glück mit dem Router. Nichts funktionierte und wir ärgerten uns darüber, dass alle Karten von Billiganbietern, die wir auf unserer Reise hatten, mit dem Router gingen. Nun machte uns aber ausgerechnet Telekom einen Strich durch die Rechnung. Wir wagten einen letzten Versuch und steckten die Sim-Karte in einen unserer Smartphones und hatten Glück! Die Sim-Karte, die angeblich nur mit speziellen Routern funktioniert, funktioniert im iPhone. 🙂
3. Universal-Studios

ein riesiger Park mit vielen Attraktionen

Unser zweiter Tag in LA begann bereits um 6 Uhr, denn wir wollten zu den Universal Studios Hollywood und wussten, dass wir ca. 1,5 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln brauchen würden. In LA ist das Finden der Busrouten und besonders das Finden der Bushaltestellen relativ kompliziert. Hinzukommt noch, dass verschiedene Busse zu verschiedenen Anbietern gehören und es kein einheitliches Ticket für alle gibt. Am Ende wurden aus unserer Fahrt nach Hollywood sogar mehr als zwei Stunden, weil wir bei unserer Route noch einmal umplanen mussten um mit etwas Umweg nur mit der Metro zu fahren.
 
Unsere Fahrt führte uns über Downtown LA und damit durch viele Straßen, die eher weniger sehenswert sind. Viele Häuser sind verlassen, die Straßen wirken im Allgemeinen etwas heruntergekommen. Es gibt viele Obdachlose und sehr viel Armut. Die Stimmung in der Metro lässt sich nur sehr schwer beschreiben, war für uns aber sehr unangenehm. Unter den Passagieren waren neben uns eigentlich nur Gruppen: (1) Obdachlose, die über mehrere Sitzbänke verteilt schliefen (2) einzelne Personen, die die ganze Fahrt mit sich selbst redeten oder (3) Menschen, die völlig zugedröhnt auf der Sitzbank saßen und nach Cannabis „stanken“. Trotz der Uhrzeit 7:00 Uhr morgens schien es keinerlei Leute zu geben, die zur Arbeit fuhren. Das hat bei uns sehr schockiert!
 
Endlich an unserer Endhaltestelle in Hollywood angekommen, nahmen wir den Shuttlebus zum Park. Trotz vieler Menschen am Einlass gingen die Sicherheits- und Ticket-kontrolle sehr zügig. Im Eingangsbereich erwartete uns dann ein roter Teppich und die bekannte Weltkugel mit dem Logo der Universal Studios.
 
Der Park selbst war sehr groß und daher in einem Tag kaum „zu schaffen“. Es gibt viele Themenwelten wie zum Beispiel für Harry Potter, Die Simpsons oder Jurassic Park. Das absolute Highlight an diesem Tag war die einstündige Studio Tour in kleinen, offenen Wagen. Während dieser Tour fuhren wir durch das riesige Gelände. Dabei gab es berühmte Filmkulissen zu sehen wie z.B. eine abgestürzte Boeing 747 aus World War oder ganze Straßenzüge im Stil von New York, Mexiko oder Europa. Das Besondere dabei war, dass in vielen Kulissen die Effekte zu sehen waren, wie sie in den Filmen verwendet wurden. Es wurde gezeigt wie Regen und Gewitter beim Filmdreh verwendet wird. Daraus wurde dann direkt eine Flutwelle, die direkt an unserem Wagen vorbei floss. Außerdem wurden wir Zeuge wie ein Taucher vom Weißen Hai aufgefressen wurde oder wie eine U-Bahnstation bei einem Erdbeben zerstört und anschließend überflutet wird. Weitere Highlights der Tour waren die kurzen Szenen mithilfe von 3D-Animationen. Hierfür fuhren die Busse in große Hallen in denen es komplett dunkel war. Anschließend wurden 3D-Animationen auf Leinwänden von allen Seiten gezeigt. Wir waren plötzlich mittendrin in einem Kampf zwischen King Kong und T-Rex oder waren beteiligt an einer Verfolgungsjagd aus ‚Fast & Furious‘. Unser Wagen diente dabei immer direkt als Simulator, sodass wir uns mittendrin fühlten.
 
Den restlichen Tag im Park verbrachten wir in den verschiedenen Themenwelten oder fuhren mit den Attraktionen. Am Nachmittag begann es dann leider zu regnen, sodass wir uns nach der Stunt-Show im Waterworld Bereich auf den Heimweg machten. Vor uns lagen nun wieder zwei Stunden Fahrt mit der Metro, auf die wir gut und gerne hätten verzichten können 😉
 
Alles in Allem war es ein sehr schöner Tag mit vielen Highlights. Wir hatten aber noch nicht alle Teile der Universal Studios besucht.
 
Daher fuhren wir am nächsten Tag noch einmal dorthin. Wir hatten uns für diesen Tag eine etwas andere Route herausgesucht. Als wir in den ersten Bus stiegen hatten wir richtig Glück. Der Busfahrer fragte uns wo wir hinwollen und nannte uns direkt einen Vorschlag für eine Route. Diese wurde uns nicht von Google Maps vorgeschlagen, ersparte uns aber die unangenehmen Fahrten mit der Metro und darüber hinaus noch mindestens eine halbe Stunde Fahrzeit. Unser letzter Umstieg war dann auch noch direkt am Hollywood Boulevard, sodass wir direkt den ‚Walk of Fame‘ lang spazieren konnten. Wir fanden ihn allerdings wenig sehenswert, denn im Prinzip sind es nur Bürgersteige mit Sternen auf dem Boden. Die meisten der abgedruckten Namen kannten wir gar nicht.
 
Als wir am Park ankamen, war dieser bereits ausverkauft. Wir hatten ja aber glücklicherweise bereits ein 2-Tages-Ticket und konnten wieder relativ schnell in den Park. Wir machten zu Beginn direkt noch einmal die Studio Tour, weil sie uns so gut gefallen hatte. Tatsächlich waren die Inhalte, die wir vom Tourguide bekamen auch andere, die Stationen mit den Special Effects waren aber die gleichen. Trotzdem hat es auch beim zweiten Mal viel Spaß gemacht. Die restliche Zeit im Park verbrachten wir damit die anderen Fahrgeschäfte auszuprobieren und durch den Park zu schlendern. Die Schlangen waren wegen des sehr gutem Wetters sehr lang, teilweise wurden Wartezeiten von 200min angezeigt. Wie schon am ersten Tag haben wir uns immer an der Single-Rider Schlange angestellt, bei der man zum Auffüllen einzelner Plätze schneller voran kommt. Wir mussten daher kaum mehr als 10min warten, bis wir mitfahren konnten :-).
 
Am Nachmittag sind wir dann noch über den City Walk geschlendert. Dies ist eine lange Straße mit vielen Geschäften und Kinos außerhalb des Parks, die allein schon sehenswert ist. So konnten wir einen weiteren schönen Tag ausklingen lassen und bekamen auf der Busfahrt in Richtung Süden dann noch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.
4. Fazit

eine sehr spezielle Stadt

Die Tage in Los Angeles sind für uns wie im Fluge vergangen. Für uns waren die Extreme von arm und reich in einer Stadt noch nie so sichtbar wie hier. Die wohlhabenden Menschen leben in ihrer Blase und drum herum „hausen“ die Obdachlosen und ärmeren Menschen. Wir können nicht so ganz nachvollziehen wie man hier leben möchte.
 
Bis auf die wirklich spektakulären Parks der Filmstudios haben wir wenig gefunden, das Los Angeles für uns sehenswert bzw. attraktiv macht. Falls wir bei einem zukünftigen Urlaub einmal in einer Stadt an der Westküste umsteigen müssen, würden wir für einen Zwischenstopp wohl eher eine andere Stadt wählen.

„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry

Christian und Franzi

gemeinsamer Beitrag