#28 Roadtrip Teil 1
unser Roadtrip Beginnt!
ein etwas holpriger Start
Heute, am 02.1.2023 beginnt ein weiteres Kapitel unserer Reise. Wir begannen den Tag ganz entspannt mit einem guten Frühstück in Las Vegas. Anschließend, packten wir unsere letzten Sachen zusammen und entspannten bei einer Tasse Kaffee auf dem Zimmer, denn wir wussten, dass wir in den nächsten Wochen viele Eindrücke sammeln werden. Wir checkten kurz nach 11 Uhr aus dem Hotel aus, denn wir erwarteten unseren Taxifahrer um ungefähr 11:30 Uhr. Der Taxifahrer brachte uns pünktlich zur Mietwagenstation, an dem wir unser Auto abholten. Am Schalter angekommen, wurde ich (Franzi) ganz blass, denn mir fiel ein, dass wir den Safe im Hotel nicht noch einmal kontrollierten. So hatten wir mehrere hundert Dollar liegen gelassen. Der Schock hielt gefühlt eine Ewigkeit an, denn ich konnte mich am Schalter der Autovermietung kaum konzentrieren. Christian hatte zum Glück eine App des Hotels auf dem Telefon, mit dem wir das Hotel per Chatfunktion kontaktieren konnten. Diese reagierten auch sofort und meldeten uns zurück, dass das Zimmer noch nicht gereinigt wurde und wir den Safe leeren können. Wirklich sehr erleichtert nahmen wir die Unterlagen des Mitarbeiters der Autovermietung entgegen und gingen zu den Parkdecks. Dort wartete bereits eine Frau auf uns, die uns zur Parkreihe 7 schickte. Dort durften wir zwischen den zwei Autos, die in dieser Reihe standen wählen. Wir entschieden uns ziemlich schnell für den Jeep. Christian packte unsere Sachen ins Auto und ich machte von den Kratzern und Beulen Fotos. Anschließend ging es auf direktem Weg zum Hotel zurück. Nachdem das gesamte Geld wieder bei uns war, konnten wir erst einmal durchatmen und unsere Tour konnte beginnen!
Die erste Station lag nur wenige Minuten vom Hotel entfernt, dem „Las Vegas South Premium Outlet“. Da wir am Grand Canyon mit etwas Schnee rechneten, standen dicke Kleidung und für jeden eine weitere Jeans auf der Einkaufsliste. Wirkliche Schnäppchen haben wir leider kaum gefunden, sodass die Ausbeute eher gering ausfiel. Witzigerweise hat Christian das beste Schnäppchen bei einer deutschen Marke ergattern können. Nach unserem Einkaufsbummel durch das Outlet fuhren wir zu unserer ersten Unterkunft auf unserem Roadtrip, einem kleinem Hotel am Stadtrand von Las Vegas. An das Hotel gliederte sich das gleichnamige Restaurant und Casino. Da wir von der Rezeption Gutscheine für Freigetränke, Freispiele und noch vieles Weitere bekamen, verbrachten wir den Abend dort. Die Freispiele haben wir allerdings nicht genutzt, da wir an diesem Tag ausreichend
Aufregung hatten. 😉
Eine riesige Talsperre am Colorado River
Unser Ziel heute war die ca. 40 Minuten entfernte Hoover Talsperre, welche auf der Grenze von Nevada und Arizona steht. Als wir ankamen wurde unser Auto zunächst vom Sicherheitspersonal inspiziert und wir wurden gefragt ob wir Waffen oder Drohnen dabei haben. Nachdem wir den Sicherheitscheck scheinbar gut gemeistert haben 😉 konnten wir weiter zur Mike O‘Callaghan – Pat Tillman Memorial Brücke fahren, welche einen grandiosen Ausblick auf den Damm bietet.
Wir fuhren anschließend weiter nach Williams. Ziel war es uns dort eine Unterkunft zu suchen um am nächsten Tag frühstmöglich zum Südeingang des Grand Canyons aufzubrechen. Wir nahmen also den Highway und fuhren immer weiter in Richtung Osten. Je weiter wir uns Williams näherten umso kälter und weißer wurde es. Im Williams angekommen begrüßte uns eine schneebedeckte Landschaft. Etwas irritiert suchten wir uns zunächst eine Unterkunft. Uns war klar, dass es kalt werden und der Grand Canyon mit Schnee bedeckt sein würde, aber so viel Schnee! Das hat uns wirklich überrascht. Nach kurzer Recherche stellten wir fest, dass die letzten zwei Tage schneereicher waren und aktuell viele Wege und Straßen im Grand Canyon gesperrt sind. Zudem stellten wir mit Blick nach draußen fest, dass es wieder anfing zu schneien. Wir beide waren uns einig, dass wir uns eine Alternative überlegen müssen und hoffen später noch einmal zum Grand Canyon zurückzukehren.
Sedona und der Red Rock State PArk
Mit Blick auf Google Maps und einer kleinen anschließenden Recherche entschieden wir uns von Williams aus in das eine Stunde entfernte Sedona zu fahren. Ehrlich gesagt haben wir noch nie etwas von diesem Ort gehört. Allerdings hat uns der Blick auf die Bilder sehr neugierig gemacht.
So starteten wir nach einem überraschenden Frühstück (Bagels mit Frischkäse) gut gestärkt in Richtung Süden. Je weiter wir die Berge hinter uns ließen, desto wärmer wurde es. In Sedona angekommen fuhren wir direkt zum Red Rock State Park. Nachdem wir glücklicherweise einen Parkplatz direkt am Eingang ergattern konnten, starteten wir unseren Spaziergang zur sogenannten Devils Brigde. Schon allein der Weg bis zur Devils Bridge war für uns ein Highlight. Die roten Sandsteinfelsen in Kontrast zu den vereinzelten grünen Büschen, Kakteen und Bäumen kannten wir bisher nur aus Filmen. Nach ungefähr 2 Kilometern wurde der Weg etwas anspruchsvoller, denn der naturbelassene Pfad wurde steiler, sodass wir an einigen Stellen klettern mussten. Allerdings waren wir uns beide einig, dass wir in Südostasien weitaus anspruchsvollere Wege zurückgelegt hatten und somit gut vorbereitet waren ;). Je dichter wir dem Ende des Weges kamen, desto mehr Touristen trafen wir allerdings auch an. Leider machte dies die Atmosphäre etwas kaputt, da wir an den Aussichtspunkten so gut wie nie allein standen und in Ruhe die Aussicht genießen konnten. Am Ende des Pfades, der Devils Bridge trafen wir die meisten Touristen an. Hier standen viele Menschen an der Brücke an um ein Foto von sich auf der Brücke machen zu lassen. Für uns war das jedoch nichts, sodass wir mit einem Bild von der Brücke (ohne Menschen ) wieder den Weg nach unten antraten.
Insgesamt sind wir gemütlich über 7 Kilometer durch den Park spaziert und hatten bei gutem Wetter eine schöne Zeit. Nachdem wir wieder am Auto ankamen, fuhren wir zu unserem präferierten Hotel und bekamen einen kleinen gemütlichen Bungalow für die nächsten zwei Nächte. Wir waren sehr froh hier einen weiteren Tag bleiben zu können. Diesen nutzten wir einfach für eine kleine Pause 🙂
ein einzigartiger Anblick
Nachdem wir einen Tag in Sedona nutzten um Kraft zu tanken, fuhren wir am nächsten Morgen nach Flagstaff, da wir am folgenden Tag einen zweiten Versuch wagen und den Grand Canyon besuchen wollten. Nachdem wir in Flagstaff ankamen, kauften wir noch Lebensmittel für die nächsten zwei Tage ein und schauten noch einmal nach einer weiteren Jeans für Christian. Bei ROSS wurden wir dann tatsächlich fündig und konnten ein kleines Schnäppchen ergattern. Nun hat auch Christian für kalte Tage eine zweite Jeans im Gepäck. Anschließend suchten wir uns eine Unterkunft für die nächsten 2 Tage. Den Abend verbrachten wir im „american like“ entspannt bei Netflix und Mikrowellen Popcorn.
Am nächsten morgen klingelte der Wecker um 7 Uhr, denn wir hatten noch etwa 1,5 h Fahrt bis zum Grand Canyon vor uns. So kochten wir uns noch einen Kaffee zum Mitnehmen und fuhren los. Die Straßen waren nur noch an manchen Stellen vereist. Dies gab uns die Hoffnung, dass wir im Nationalpark auf schönes Wetter treffen. Gegen 9:20 Uhr passierten wir den Eingang des Nationalparks, zahlten Eintritt, hielten noch einen kleinen Plausch mit der Kassiererin und fuhren in Richtung des Besucherzentrums. Aufgrund der Nebensaison hatten wir am Besucherzentrum freie Parkplatzwahl. Nachdem wir einen Parkplatz im vorderen Teil ergatterten, gingen wir zunächst zum Mather Point, der bekannteste Aussichtspunkt vom südlichen Teil des Canyons. Der erste Blick in die gewaltige Schlucht war atemberaubend. Die Weite, Tiefe und Größe des Grand Canyons waren in so einer Dimension für uns vorher nicht vorstellbar. Durch die kalte und trockene Luft hatten wir den besten Blick und konnten kilometerweit schauen. Gefesselt vom ersten Blick beschlossen wir, den Pfad noch weiter zu beschreiten und weitere Aussichtspunkte zu besichtigen. Obwohl die Aussichtspunkte relativ dicht nebeneinander lagen, hatten wir von jedem Punkt aus eine ganz andere Perspektive.
Nachdem wir einige Zeit unterwegs waren, beschlossen wir zunächst einmal zurückzugehen und uns im Besucherzentrum aufzuwärmen. Dort erwartete uns ein kleiner Vortrag sowie ein Film zum Grand Canyon. Wir fanden insbesondere den ca. 30 minütigen Film interessant, da er viel über die Geschichte der gigantischen Schlucht erzählte. Aufgewärmt gingen wir zum Auto zurück und fuhren den sogenannten Desert View Drive entlang. Diese ca. 35 km lange Straße führte uns vorbei an weiteren tollen Aussichtspunkten entlang bis zum Wachturm, der einen weiteren tollen Ausblick bietet.
Vollgepackt mit vielen schönen Eindrücken machten wir uns nach einigen Stunden wieder auf den Weg in das 1,5 h entfernte Flagstaff.
die richtige Entscheidung
Wir schließen nun gedanklich die ersten Tage unseres Roadtrips ab, denn wir haben viele Eindrücke gewonnen, die es nun erst einmal zu verarbeiten gilt.
Obwohl wir erst etwas über 600 Meilen (ca. 970 km) zurückgelegt haben, können wir jetzt schon sagen, dass der Trip durch die USA für uns die richtige Entscheidung war. Wenn das Wetter nicht gerade zu unseren Wünschen passt, haben wir gerade die Freiheit ins Auto zu steigen und einfach an einen anderen schönen Ort, welchen wir vielleicht gerade entdeckt haben.
Die Landschaft, die insbesondere Arizona zu bieten hat, kannten wir bisher nur aus Filmen. Etwas vergleichbares haben wir noch nie gesehen. Die Weite und das ewige Nichts hat uns als Reisende beeindruckt. Das Gefühl auf einem Laufband zu fahren, weil sich kilometerweit nichts an der Landschaft ändert, behalten wir gern in Erinnerung.
Dennoch müssen wir sagen, dass wir froh sind diese Erfahrungen hier als Reisende auf einem Roadtrip zu machen. Die Vorstellung im ewigen Nichts zu wohnen und keine Pflanzen oder Tierwelt und keine Zivilisation um uns zu haben, können wir uns nicht auf Dauer vorstellen. Aus diesem Grund sind wir sehr glücklich, dass wir uns in unser Auto setzen und weitere tolle Abenteuer erleben können! 🙂
„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“ Antoine de Saint-Exupéry